Chemnitz (Sachsen)

Lage der Amtshauptmannschaft Flöha 1905 Chemnitz ist eine im Südwesten des Freistaates Sachsen (im nördlichen Vorland des Erzgebirges) gelegene Großstadt mit derzeit knapp 250.000 Einwohnern; sie ist damit die drittgrößte Stadt Sachsens (topografische Übersichtskarte 'Sachsen', Ulamm, 2008, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0  und  Ausschnitt aus hist. Karte, aus: wikipedia.org, gemeinfrei).

 

Nur wenige Jahrzehnte zu Beginn des 14.Jahrhunderts durften sich Juden in Chemnitz - damals ein Zentrum für Leinenerzeugnisse - niederlassen. Über diese spätmittelalterliche Ansiedlung ist wenig bekannt. Danach war für mehrere Jahrhunderte jegliche jüdische Ansiedlung untersagt.

                Industriestadt Chemnitz

Erst seit Ende der 1860er Jahre - nach Beitritt Sachsens zum Norddeutschen Bund - durften sich jüdische Familien wieder in der sächsischen Industriestadt niederlassen; der erste war Julius Simon, der im Frühjahr 1868 Prokurist eines Herrenbekleidungsgeschäftes am Markt wurde und später in der „Jüdischen Zeitung für Mittelsachsen“ als der „erste in Chemnitz ansässig gewordene Jude“ bezeichnet wurde. Bereits fünf Jahre später hatten sich 98 jüdische Kaufleute mit ihren Familien in der Stadt angesiedelt. Im Mai 1874 begründete sich ein „Provisorischer Israelitischer Verein“, der zwei Jahre später den Namen „Israelitische Religionsgemeinde“ annahm. Dank des Engagements einzelner hier lebender jüdischer Familien bildeten sich alsbald feste Strukturen im religiösen Leben heraus, die 1885 schließlich zur offiziellen Konstituierung der „Israelitischen Religionsgemeinde zu Chemnitz“ führten. Bereits 1878 wurde in Chemnitz das erste Bethaus in der Neugasse 3 eingeweiht - vier Jahre nach der Gründung des „Israelitischen Religionsvereins”.

                 Über die Einweihung berichtete die Chronik:

... Das Bethaus war zur Feier der Einweihung, welcher viele Christen und Vertreter des Stadtrathes und der Stadtverordneten beiwohnten, festlich mit Blumen geschmückt. Ein mit vielen Flammen beleuchtender Kronleuchter und Lichter verbreiteten über den Saal ein helles Licht. Derselbe ist einfach gehalten ...Unter dem Gesang des Vorbeters begann die Feierlichkeit mit der Einholung der Gesetzesrollen, der Thora, ... Nach dem abermaligen Absingen eines Chorals hielt Herr Oberrabbiner Dr.W.Landau aus Dresden die ... Weihrede. In dieser sprach er zunächst seine Freude darüber aus, daß auch in Chemnitz, wo vor 15 Jahren noch kein durchwandernder Jude rasten durfte, ein israelitisches Gotteshaus entstanden ist, ...

Da die Mitgliederzahl der jüdischen Gemeinde in den beiden letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts rapide angewachsen war, wurden alsbald Pläne zur Errichtung eines größeren Synagogengebäudes realisiert. Der Bau der neuen Synagoge wurde 1897 begonnen; während des Baues beschädigten Tiefbauarbeiten auf dem Nachbargrundstück die Synagogenfundamente und Teile der Synagoge stürzten wieder ein. Nach zweijähriger Bauzeit wurde die neue Synagoge am Stephansplatz im Frühjahr 1899 durch Rabbiner Dr. Mühlfelder feierlich eingeweiht; für den im romanischen Stile errichteten Kuppelbau zeichnete der Chemnitzer Architekt Wenzel Bürger verantwortlich; sie bot fast 700 Personen Platz.

   

Synagoge in Chemnitz (hist. Aufn. um 1905, aus: wikipedia.org, CCO und hist. Postkarte, um 1900, aus: historisches-chemnitz.de)

Außer der großen neuen Synagoge gab es in Chemnitz noch andere Betsäle, die meist von orthodox-„ostjüdischen“ Gemeindemitgliedern benutzt wurden; täglich früh und abends fanden hier Gottesdienste statt. 

In Chemnitz gab es auch eine jüdische Religionsschule, in der zur Zeit ihrer Blüte mehr als 200 Kinder im Alter von fünf bis 14 Jahren unterrichtet wurden.

Die erste gemeindliche Institution der Chemnitzer Juden war die 1876 gegründete „Chewra Kadischa“, die alsbald ein Grundstück zur Anlegung eines Friedhofs erwarb. Um 1880 wurde der jüdische Friedhof am Ende des Kaßbergs angelegt, der in der Folgezeit wesentlich erweitert wurde. Die Friedhofskapelle stammt aus dem Jahre 1882

undefinedTaharahaus (Aufn. dwt 2014, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0)

Juden in Chemnitz:

         --- 1873 ...........................    98 Juden,

    --- 1875 ...........................   211   “  ,

    --- 1884 ...........................   450   “  ,

    --- 1890 ...........................   953   “  ,

    --- 1900 ........................... 1.137   “  ,

    --- 1909 ........................... 1.569   “  ,

    --- 1925 ........................... 3.500   “  ,

    --- 1933 ........................... 2.387   “  ,*    * andere Angabe: 4.046 Pers.

    --- 1938 (Nov.) .................... 2.069   “  ,

    --- 1945 ...........................    53   “  ,

    --- 1968 ...........................    20   “  .

Angaben aus: Adolf Diamant, Chronik der Juden in Chemnitz, S. 20 

  Ansichtskarte / Postkarte Chemnitz Sachsen, Königstraße | akpool.de Ak Chemnitz in Sachsen, Kaiserl Oberpostdirektion, Stephansplatz

Königstraße und Kassberg - hist. Postkarten, um 1910/15 (Abb. aus: akpool.de)

Der sprunghafte Anstieg der jüdischen Bevölkerung setzte mit der Zuwanderung osteuropäischer Juden im ersten Kriegsjahr ein; 1914 sollen etwa 1.200 „Ostjuden“ zugezogen sein; sie stellten bald mehr die Hälfte der jüdischen Bevölkerung der Stadt. Nach dem Ersten Weltkrieg setzte sich die Zuwanderung fort, sodass Anfang der 1930er Jahre von einer etwa 3.500 bis 4.000 Menschen zählenden jüdischen Gemeinschaft gesprochen werden kann. Allerdings war diese Gemeinschaft nicht sehr ausgeprägt, da die Zuwanderer aus Osteuropa von den ansässigen „deutschen“ Juden abgesondert lebten und in kultureller und religiöser Hinsicht mit diesen wenig Gemeinsamkeiten aufwiesen. In Chemnitz existierten zahlreiche jüdische Vereine und Organisationen, insgesamt waren es mehr als 20, dazu kamen noch weitere 20 Stiftungen.

Die Chemnitzer Juden spielten in der hiesigen Textilindustrie eine bedeutende Rolle; von ca. 600 Textilbetrieben waren mehr als 200 in jüdischem Besitz. Die größten jüdischen Textilfabrikanten waren: Fa. Heidenheim, Oppenheim & Co. (HOCO – Handschuhfabrik) Fa. Chil Ziegler (große Strumpffabrik), Fa. Gebrüder Goeritz (Mechanische Weberei), Fa. Oskar von Kohorn & Co. (Teppichfabrikation), und Bachmann und Ladewig A.G. (Kettendruckerei und Teppichfabrik). Auch unter den Chemnitzer Warenhäusern waren die beiden jüdischen Unternehmen „Warenhaus Tietz“ und "Kaufhaus Schocken" führend.

undefinedWarenhaus Tietz, 1913 (Architekturmuseum Berlin, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0)

  Kaufhaus Schocken in Chemnitz 2013.jpg 

ehem. Gebäude Fa. Schocken (Aufn. A., 2014, aus: commons.wikimedia.org, CC BY-SA 4.0)  - rekonstruierter Eingang (Aufn. S. Arlt, 2013, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 3.0)

Anm.: Als sog. "Jüdisches Kaufhaus" fiel die Leonard Tietz AG als eine der ersten jüdischen Gesellschaften der Enteignung bzw. Zwangsarisierung zum Opfer. Im September 1934 mussten die letzten jüdischen Aufsichtsratmitglieder der nun in "Westdeutsche Kaufhaus AG" umbenannten Gesellschaft ihr Mandat niederlegen. Leonard Tietz gelang die Flucht in die Niederlande, von hier aus nach Palästina, wo er 1941 im Alter von 58 Jahren starb. Die ehemalige Leonard Tietz AG trägt heute den Namen Kaufhof.

Nach dem Ersten Weltkrieg fanden in Chemnitz erste antisemitische Versammlungen statt, die von Vertretern des „Deutsch-Völkischen Schutz- und Trutzbundes” organisiert waren.

                 Der folgende Bericht des Polizeipräsidiums Chemnitz stammte aus dem Jahre 1927:

„ Am vergangenen Sonntag durchzog eine Abteilung der hiesigen Ortsgruppe der Nationalsozialistischen deutschen Arbeiterpartei in Stärke von 40 Mann unter Absingung eines Spottliedes auf die Juden die Theaterstraße in Richtung Schauspielhaus. In der Nähe der äußeren Klosterstraße schlugen mehrere Zugteilnehmer auf einen jüdischen Geschäftsinhaber, der vor seinem Grundstück auf dem Fußweg stand, ein und brachten ihm eine blutende Verletzung auf dem Kopfe bei. ... Mit Hilfe des inzwischen eingetroffenen Überfallkommandos wurde hierauf die gesamte Abteilung der Nationalsozialisten nach der Polizeihauptwache gebracht. Vier Mann, die vermutlich als Täter in Frage kommen, wurden der Staatsanwaltschaft zugeführt.”

 

Mit der NS-Machtübernahme begann auch in Chemnitz staatlich verordnete Gewalt gegenüber der jüdischen Bevölkerung - damals knapp 2.400 Menschen.

Bereits im März 1933 drangen SA-Angehörige in Wohnungen und Geschäfte von Juden ein, zwangen sie auf die Straße, um an Hauswände bzw. an Plakatsäulen angeschlagene nazifeindliche Parolen zu entfernen; wer sich weigerte, wurde zusammengeschlagen.

In welch brutaler Diktion das Vorgehen gegen die Juden öffentlich gefordert wurde, ist einem Artikel des „Chemnitzer Tageblattes“ vom 21.März zu entnehmen, in dem es u.a. hieß: „ … Fällt ein Schuß gegen unseren geliebten Führer, dann werden sämtliche Juden in Deutschland unverzüglich an die Wand gestellt und es entsteht ein Blutbad, wie es die Weltgeschichte in seinem grauenvollen Ausmaße noch nicht gesehen hat. Merkt es euch, ihr Verbrecher am deutschen Volke, die ihr jahrzehntelang Deutschland zersetzt und zerstört habt, die ihr nach Jahrtausenden noch die Frechheit besitzt, das Purimfest zu feiern: Die deutsche Nation denkt nicht daran, sich ihren Führer durch irgendwelche Untermenschen abknallen zu lassen. ...“

Am 1.April 1933 wurde auch in Chemnitz der reichsweit angeordnete Boykott jüdischer Geschäfte durchgeführt; als SA-Leute vor den jüdischen Geschäften aufzogen, schlossen die Inhaber meist ihre Läden. Einige Geschäfte wurden demoliert; auch vereinzelte Gewaltakte waren zu verzeichnen.

1933 war das Warenhaus Tietz, das damals über 1.000 Mitarbeiter besaß, ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in Chemnitz. Der hiesige NS-Kampfbund für den gewerblichen Mittelstand, der den „Boykott jüdischer Waren, jüdischer Ärzte und jüdischer Rechtsanwälte“ organisierte, setzte auch das Warenhaus Tietz auf die Liste der Geschäfte, die von der Bevölkerung fortan gemieden werden sollten.

Ab 1935 wurden „arische“ städtische Beschäftigte, die in jüdischen Geschäften gekauft hatten, durch Aushang öffentlich angeprangert. Für eine schärfere Gangart war vor allem der Chemnitzer Oberbürgermeister Walter Schmidt verantwortlich.

Zuzug jüdischer Personen auch in Chemnitz unerwünscht !

Der Zuzug von Personen jüdischer Rasse ist für Chemnitz ebenso unerwünscht wie für andere Orte, in denen die maßgebenden Behörden bereits Schritte gegen einen solchen Zuzug unternommen haben. Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß solchen Personen jede öffentliche Unterstützung in offener Fürsorge versagt wird und daß bei Unterkunftsschwierigkeiten ausnahmslos kurzfristig im Obdachlosenheim untergebracht und gezwungen werden, die Stadt zu verlassen. Im übrigen werden alle Hausbesitzer und Vermieter von Untermietswohnungen nicht-jüdischer Rassenzugehörigkeit hiermit dringend gewarnt, nach Chemnitz zuziehenden Personen jüdischer Rassenzugehörigkeit Unterkunft zu gewähren. Es ist mit der Möglichkeit zu rechnen, daß sich ein großer Teil nationalsozialistisch gesinnter Bevölkerungskreise gegen solche Vermieter erheben würde, was für diese selbst unter Umständen sehr ernste Folgen haben könnte.

Der Polizeipräsident und der Oberbürgermeister zu Chemnitz

(aus: „Chemnitzer Neueste Nachrichten”, August 1935)

Der wachsende Druck führte nun dazu, dass viele jüdische Geschäftsleute ihre Unternehmen meist weit unter Preis in „arische“ Hände verkauften. Von der Ausweisungsaktion für Juden polnischer Staatsangehörigkeit im Oktober 1938 waren 300 Juden aus der Stadt Chemnitz und Umgebung betroffen.

Während der Pogromnacht im November 1938 wurde die im Stadtzentrum gelegene Synagoge auf dem Kaßberg zerstört.

Aus einem Augenzeugenbericht: „ ... In den Abendstunden des 9.November, etwa gegen 19.00 Uhr wälzte sich eine Horde, offensichtlich auch alkoholisierter Personen, die Mutschmannstraße herauf. Vor der Synagoge war ein großer Menschenauflauf und plötzlich war das Eisentor offen. In den Vorgarten stürmten SA-Männer und auch fanatisierte Jugendliche waren dabei. Sie schlugen auf das Hauptportal der Synagoge ein, bis dieses unter den Hieben aufging. Einige Männer in Zivil schleppten Kanister mit irgendeiner Flüssigkeit in das Gotteshaus. Während die Menge auf der Straße noch grölte, begannen aus der Synagoge die Flammen zu schlagen. ... Die Feuerwehr kam angefahren. Vor der Menschenansammlung blieben die Löschzüge stehen und einige Feuerwehrleute gingen nach vorn, um den Brand zu betrachten. Inzwischen hatten die Flammen schon die Kuppel der Synagoge erreicht, und der Feuerschein war auf dem Kaßberg und in der ganzen Umgebung zu sehen. ...” (aus: Adolf Diamant, Chronik der Juden in Chemnitz, S. 133)

Während die Synagoge in Flammen stand, wurden in der Chemnitzer Innenstadt Schaufensterscheiben zertrümmert und Auslagen geplündert. Die völlig ausgebrannte Synagoge wurde durch Sprengungen niedergelegt, die Schuttreste wurden z.T. im ‚freiwilligen Arbeitseinsatz’ abgefahren. Die Kosten in Höhe von 35.000,- RM hatte dann die Chemnitzer Gemeinde zu tragen. Das Jüdische Gemeindehaus fiel später einem Bombenangriff zum Opfer.

Synagogenruine (Aufn. aus: Stadtarchiv bzw. historisches-chemnitz.de)

Noch in den Abendstunden des 9.November 1938 wurden prominente Chemnitzer Juden - bereits zuvor listenmäßig erfasst - „in Schutzhaft“ genommen, mehr als 170 Personen ins KZ Buchenwald eingeliefert. Die „Arisierung“ jüdischer Unternehmen in Chemnitz war Ende 1938/Anfang 1939 fast abgeschlossen.

Zwischen 1942 und 1945 wurden die allermeisten Chemnitzer Juden deportiert.

Deportationstransporte aus Chemnitz:

         --- 21.01.1942   nach Riga ......................... 715 Juden, 

    --- 10.05.       nach Belzyce ...................... 369   “  ,

    --- Mitte Juli   ‚in den Osten’ (?) ............ ca. 180   “  ,

    --- Sept.        nach Theresienstadt ........... ca. 450   “  ,

    --- Febr. 1943   ‚nach dem Osten’ (?) .............. 184   “  ,

    --- 18.06.       nach Theresienstadt ...............  28   “  ,

    --- 31.01.1944   nach Theresienstadt ...............  33   “  ,

    ---   ?   1944             ?                           ?

    --- 14.02.1945   nach Theresienstadt ...........     169   “  .

Angaben aus: Adolf Diamant, Chronik der Juden in Chemnitz, S. 142

 

Nach Kriegsende waren von der vormals blühenden Vorkriegsgemeinde nur noch etwa 50 Menschen übriggeblieben.

Ab Herbst 1945 organisierte der Schneidermeister Siegmund Rotstein, Spross einer deutsch-polnisch-jüdischen Familie, den Neuanfang der winzigen Gemeinde; jahrzehntelang fand das religiöse Leben nur in provisorischen Räumen statt. Erst 1960 wurde ein neues Gemeindehaus mit Betsaal bezogen; die Kosten dafür übernahm der Staat. 1966 wurde Siegmund Rotstein erstmals zum Vorsitzenden der Gemeinde gewählt; dieses Amt behielt er 40 Jahre lang. Anfang der 1990er Jahre soll die Chemnitzer Jüdische Gemeinde nur noch aus 10 - 20 Angehörigen bestanden haben; auf Grund der Zuwanderung aus den GUS-Staaten stieg ihre Mitgliederzahl bis 1998 auf ca. 150 Personen; im Jahre 2000 hatte sie sich bereits verdoppelt; 2008 zählte die Gemeinde ca. 650 Mitglieder.

Der jüdische Friedhof auf dem Kaßberg überstand die NS-Zeit fast unversehrt und weist heute noch mehr als 1.200 Grabstellen auf. Das in sieben Abteilungen eingeteilte Begräbnisgelände besitzt eine Abteilung nur für orthodoxe Juden und jeweils besondere Gräberfelder für Rabbiner und für Kinder. Besonders in den Blick fallen monumentale Grabanlagen, die für Angehörige von in Chemnitz tätigen Großindustriellen-Familien errichtet wurden. Der Friedhof, der bis heute für Beerdigungen genutzt wird, steht unter Denkmalschutz.

 

Sachgesamtheit Israelitischer Friedhof. Bild 8.JPGSachgesamtheit Israelitischer Friedhof. Bild 10.JPG

monumentale Grabanlagen (alle Aufn. dwt, 2014, aus: commons.wikimedia.org, CC BY-SA 4.0)

Gegenüber der Trauerhalle befindet sich ein Gedenkstein, der an alle Holocaust-Opfer erinnert.

An die zerstörte Chemnitzer Synagoge erinnert seit 1988 eine Stele am Stephansplatz; auf ihrer Vorderseite sind die Umrisse der ehemaligen Synagoge abgebildet. Die eingravierte Inschrift lautet wie folgt:

An dieser Stelle stand die im Jahr 1899 von Rabbiner Dr. Mühlfelder geweihte Synagoge.

Durch faschistische Brandstifter wurde sie in der Pogromnacht am 9.November 1938 in Schutt und Asche gelegt.

Du sollst nicht töten.

Gedenkstele inmitten der Wohnbebauung (Aufn. 2005, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 3.0)

Im Innenhof der Technischen Universität liegt seit November 1988 ein dem Davidstern nachgebildeter Gedenkstein (entworfen vom Künstler Volker Beier), der an die Deportationen der Jahre 1942 bis 1945 erinnert.

  Deportationsmahnmal (Aufn. aus: stadtbibliothek-chemnitz.de)

Zum mahnenden Gedenken an die jüdischen Männer Frauen und Kinder

die in den Jahren 1942 - 1945 von dieser Stelle aus deportiert

und in den faschistischen Vernichtungslagern bestialisch ermordet wurden

 

Im Mai 2002 wurde die neue Chemnitzer Synagoge eingeweiht; der in Form einer konischen Ellipse konzipierte Neubau des Architekten Prof. Alfred Jacoby steht erhöht in die Stollberger Straße am Rande der Innenstadt; ihm ist ein Gemeindezentrum angeschlossen.

   Synagoge von Chemnitz - Chemnitz

neues Gemeindezentrum (Aufn. aus: wikimapia.org  und  jüdische Gemeinde Chemnitz, 2019)

Dank einer Spendeninitiative - angesprochen waren die Kirchengemeinden der Region um Chemnitz - kam die jüdische Gemeinde in den Novembertagen 2008 in den Besitz einer neuen Thorarolle.

 Zwei Jahre später konnte die Jüdische Gemeinde Chemnitz den 125. Jahrestag ihres Bestehens begehen.

Die derzeit ca. 550 Mitglieder zählende Chemnitzer Gemeinde hat seit 2014/2015 einen neuen Rabbiner, den 28jährigen Jakov Pertsovsky.

 Rabbiner Jakov Pertsovsky (Aufn. dpa, 2014) Jakov Pertsovsky 

Seit 2007 beteiligt sich auch Chemnitz an der europaweiten Aktion „Stolpersteine“ des Künstlers Gunter Demnig; gegenwärtig zählt man in den Gehwegen der Stadt mehr als 300 messingfarbene Steinquader, die an Opfer der NS-Gewaltherrschaft erinnern (Stand 2023).

Stolpersteine für Familie Benjamin, Hohe Strasse 9, Chemnitz.JPGfür Fam. Benjamin, Hohe Straße (Aufn. B.Gross, aus: wikipedia.org, CCO)

Stolpersteine für Familie Simon, Bernsdorfer Strasse 1, Chemnitz.JPG Stolpersteine Dr. Alfred Lachmann, Werner Konrad Lachmann, Helene Lachmann.JPG

verlegt in der Bernsdorfer Straße und Brückenstraße (Aufn. Tr., 2013, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 3.0)

Stolpersteine für Familie Tittmann, Annenstrasse-Reitbahnstrasse, Chemnitz.JPG Stolpersteine für Familie Joachimsthal, Heinrich-Beck-Strasse 47, Chemnitz.JPG 

für Fam. Tittmann, Annenstr. (Reitbahnstr.) und Fam. Joachimsthal, Heinrich-Beck-Str. (alle Aufn. B.Gross, aus: wikipedia.org, CCO)

           Datei:Gedenktafel Hauptbahnhof Chemnitz.jpgVon privater Seite (Dieter Nendel) initiiert und getragen vom Bürgerverein „FUER Chemnitz“ wurde 2015 in der Bahnhofshalle eine Gedenktafel angebracht, die an die Deportation der Chemnitzer jüdischen Bürger in der Zeit von 1938 bis Februar 1945 erinnert (Abb. A., 2019, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0).

Der Tafeltext lautet: „DER HAUPTBAHNHOF CHEMNITZ WAR VON 1938 BIS 1945 AUSGANGSPUNKT ODER ZWISCHENSTATION FÜR DEPORTATIONEN VON JÜDISCHEN BÜRGERN. IM OKTOBER BEGANN HIER DIE AUSWEISUNG VON 338 CHEMNITZER JUDEN NACH POLEN. MIT DEN ZÜGEN DER DEUTSCHEN REICHSBAHN ERFOLGTEN ZWISCHEN MAI 1942 UND FEBRUAR 1945 DIE TRANSPORTE IN DIE GHETTOS BELZYCE/LUBLIN UND THERESIENSTADT SOWIE IN DAS VERNICHTUNGSLAGER AUSCHWITZ-BIRKENAU. ZUM GEDENKEN AN ALLE OPFER DER NS-GEWALTHERRSCHAFT!“

Bild Datei:Stolperstein für Dr. Hugo Fuchs, Agricolastrasse 15, Chemnitz (1).JPG Nach dem letzten Rabbiner der Israelitischen Religionsgemeinde Dr. Hugo Fuchs (geb. 1878 in Stadtlengsfeld) ist im Chemnitzer Stadtteil Kapellenberg eine Straße benannt; die frühere Blumenstraße heißt heute Hugo-Fuchs-Straße. Dr. Fuchs, der mehr als 30 Jahre in Chemnitz tätig war, veröffentlichte diverse Beiträge zur jüdischen Geschichte; sein Hauptwerk ist das „Lehrbuch der jüdischen Geschichte“. 1939 emigrierte er nach Argentinien; dort verstarb er zehn Jahre später.

 Nach dem ermordeten jüdischen Rechtsanwalt und Kunstsammler Arthur Weiner – er war eines der ersten Opfer der NS-Diktatur – wurde in der Stadt ein nach ihm benannter Platz eingeweiht

Am Rande der Chemnitzer Innenstadt wurden bei Bauarbeiten 2021 die Reste einer jüdischen Keller-Mikwe entdeckt, die aber bereits seit mehr zwei Jahrhunderten nicht mehr in Nutzung war und vom Hauseigentümer verfüllt wurde. Damit zählt dieses Ritualbad wohl zu den ältesten baulichen Zeugnissen jüdischer Kultur in Sachsen; datiert wird die Erstellung der Mikwe zwischen dem 15. und 18.Jahrhundert.

    Relikte der Mikwe (Aufn. Landesamt für Archäologie)

Hinweis: Aus konservatorischen Gründen wurde der Mikwenfund wieder verfüllt und mit einer Art Betonmantel umgeben, der dann zu einem späteren Zeitpunkt wieder entfernt werden soll.

 

 

 

In Mittweida - ca. 20 Kilometer nördlich von Chemnitz gelegen - lebten zu Beginn des 20.Jahrhunderts mehr als 100 Bürger jüdischen Glaubens. Eine selbstständige Gemeinde mit eigenen Kultuseinrichtungen gab es allerdings hier nicht; die Mittweidaer Juden gehörten anfänglich der Kultusgemeinde von Leipzig, danach der von Chemnitz an.

2008 wurden in der Stadt an fünf Standorten 14 sog. „Stolpersteine“ verlegt, die u.a. auch an die Wohnstätten ehemaliger jüdischer Bewohner erinnern sollen. Acht Jahre später kamen weitere fünf Steine hinzu.

 Stolpersteine für Familie Kosterlitz, Leisniger Strasse 8, Mittweida.JPGStolpersteine für Familie Jacobsohn, Bahnhofstrasse 50, Mittweida.JPGStolpersteine für Familie Bach, Markt 30-31, Mittweida.JPGStolpersteine in der Leisniger Str. , in der Bahnhofstraße und am Markt (Aufn. B.Gross, 2018, aus: wikipedia.org, CCO)

 

 

 

In Waldheim - wenige Kilometer nördlich von Mittweida - erinnern an drei Standorten insgesamt neun sog. "Stolpersteine" an Opfer der NS-Gewaltherrschaft, darunter auch an Angehörige der jüdischen Familie Kosterlitz.

        Stolpersteine für Familie Kosterlitz, Mittelgässchen, Waldheim.JPG verlegt im Mittelgässchen (Aufn. B.Gross, 2018, aus: wikipedia.org, CCO)

 

 

 

In Meerane - ca. 35 Kilometer westlich von Chemnitz – gab es aufgrund der geringen Anzahl jüdischer Bewohner keine eigene Gemeinde; die gläubigen Juden waren der Chemnitzer Kultusgemeinde angeschlossen. Im Jahre 1933 lebten in der damals ca. 25.000 Einwohner zählenden Stadt Meerane nur 27 Personen mosaischen Glaubens.

Eines der ersten Opfer des NS-Terrors war Frida Blumenthal, Inhaberin des Konfektionshauses Hamburger, die sich nach dem Boykott jüdischer Geschäfte Anfang April 1933 mit 48 Jahren das Leben nahm. Bis zur “Arisierung“ (1938) führte ihr Neffe Alfred Born das Geschäft weiter. Josef Wertheim, Inhaber der Chemischen Fabrik in Meerane, verstarb 1942 in Theresienstadt.

2009 bzw. 2011 wurden jeweils zwei sog. „Stolpersteine“ verlegt, die an Angehörige der Familie Blumenthal/Born und Wertheim erinnern.

        Stolperstein für Frida Blumenthal, August-Bebel-Strasse 51, Meerane.JPG Stolperstein für Josef Wertheim, Crotenlaider Strasse 57, Meerane.JPG Aufn. B. Gross, 2018, aus: wikipedia.org, CCO

 

 

 

In Zschopau – südöstlich von Chemnitz gelegen, heute Große Kreisstadt im sächsischen Erzgebirgskreis – gab es keine jüdische Gemeinde, da nur einzelne Familien hier gelebt haben. In den 1930er Jahren waren es die Inhaberfamilie Motulsky (Bekleidungsgeschäft am Markt) und die Fam. Messerschmidt.

Anm.: Von Ende Nov. 1944 bis Mitte April 1945 existierte in Z. ein Außenlager des KZ Flossenbürg, in dem ca. 500 Jüdinnen (aus Auschwitz) bei der Auto Union AG Zwangsarbeit leisten mussten; gegen Kriegsende wurden sie auf den Todesmarsch in Richtung Theresienstadt getrieben, bei dem zahlreiche Frauen ums Leben kamen.

Seit 2009 bzw. 2013 erinnern an zwei Standorten insgesamt fünf sog. „Stolpersteine“ an ehemalige jüdische Bewohner, die deportiert und ermordet wurden.

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fünf Stolpersteine - verlegt Ecke Neumarkt (Aufn. Schn., 2022, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0)



 

In Döbeln - ca. 40 Kilometer von Chemnitz entfernt gelegen - fanden seit 2007 Verlegungen von sog. "Stolpersteinen" statt. Insgesamt findet man im Stadtgebiet knapp 20 solcher Steine (Stand 2018); weitere sollen noch folgen.

Stolpersteine für Familie Heynemann, Obermarkt 14, Döbeln.JPG  Stolpersteine für Familie Zacharias, Fronstrasse 9, Döbeln.JPG

verlegt für Fam. Heynemann, Obermarkt und Fam Zacharias, Fronstraße (Aufn. B. Gross, 2018, aus: wikipedia.org, CCO)

 

 

Auch im nahen Roßwein markieren "Stolpersteine" die Wohnstätten früherer jüdischer Familien.

Stolpersteine für Familie Bibring, Goldbornstrasse 22, Roßwein (1).JPGStolpersteine für Familie Sachs, Dresdener Strasse 17, Roßwein.JPG

verlegt in der Goldbornstraße und in der Dresdener Straße (Aufn. B.Gross, aus: wikipedia.org, CCO)

 

In Frankenberg – einer Kleinstadt mit derzeit ca. 14.000 Einwohnern – erinnern in der Freiberger Straße vier „Stolpersteine“ an verfolgte jüdische Bewohner

               Stolpersteine in Frankenberg Sachsen.jpgverlegt für Angehörige der Fam. Lewi und Sielamnn (Aufn. G., 2017, aus: wikipedia.org, CC BY-SA 4.0)

 

 

In Auerswalde/Lichtenau ca. zehn Kilometer nördlich von Chemnitz - ist die Verlegung von sog. "Stolpersteinen“ geplant, die an Angehörige jüdischer Familien erinnern sollen (Stand 2021).

 

 

 

Weitere Informationen:

Adolf Diamant, Chronik der Juden in Chemnitz. Aufstieg und Untergang einer jüdischen Gemeinde in Sachsen, Karl-Marx-Stadt 1970

Werner Kreschnak, Die Verfolgung der Juden in Chemnitz während der faschistischen Diktatur von 1933 – 1945. Ein Beitrag zum 50.Jahrestag der faschistischen Pogromnacht, Karl-Marx-Stadt 1988

Helmut Eschwege, Geschichte der Juden im Territorium der ehemaligen DDR, Dresden 1990, Band II, S. 660 f.

Gerburg Hill, Der jüdische Friedhof in Chemnitz, Seminararbeit an der Freien Universität Berlin, 1992

Stephan Pfalzer, Zur Geschichte der Juden in Chemnitz. Dokumente und Fotos, Chemnitz (1992)

Zeugnisse jüdischer Kultur - Erinnerungsstätten in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen, Tourist Verlag GmbH, Berlin 1992, S. 217 - 221

Erica Burgauer, Zwischen Erinnerung und Verdrängung Juden in Deutschland nach 1945, rowohlts enzyklopädie, Reinbek 1993, S. 137 ff.

M.Brocke/E.Ruthenberg/K.U.Schulenburg, Stein und Name. Die jüdischen Friedhöfe in Ostdeutschland (Neue Bundesländer/DDR und Berlin), in: "Veröffentlichungen aus dem Institut Kirche und Judentum", Band 22, Hrg. Peter v.d.Osten-Sacken, Berlin 1994, S. 281 - 285

Juden in Sachsen - Ihr Leben und Leiden, Hrg. Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Dresden e.V., Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 1994, S. 33 f. und S. 75 f.

Adolf Diamant, Juden in Annaberg im Erzgebirge - Zur Geschichte einer untergegangenen jüdischen Gemeinde unter besonderer Berücksichtigung der nationalsozialistischen Diktatur 1933 - 1945, Frankfurt/M. 1995, S. 43

Lothar Mertens, Davidstern unter Hammer und Zirkel - Die jüdischen Gemeinden in der SBZ/DDR und ihre Behandlung durch Partei und Staat 1945 - 1990, Georg Olms Verlag, Hildesheim/Zürich/New York 1997

Solveig Höppner/Manfred Jahn, Jüdische Vereine und Organisationen in Chemnitz, Dresden und Leipzig 1918 bis 1933. Ein Überblick, Dresden 1997

Michael Höhme (Red.),  Zur Geschichte jüdischer Bürger der Stadt Döbeln in der Zeit des Nationalsozialismus, in: "Döbelner Allgemeine Zeitung" vom 6./7.11.1999

M.Brocke/Chr. Müller, Haus des Lebens - Jüdische Friedhöfe in Deutschland, Reclam Verlag, Leipzig 2001, S. 215/216

The Encyclopedia of Jewish Life before and during the Holocaust (Vol. 1), New York University Press, Washington Square, New York 2001, S. 244/245

Ruth Röcher, Juden in Chemnitz - die Geschichte der Gemeinde und ihrer Mitglieder mit einer Dokumentation des jüdischen Friedhofs, Dresden 2002

Jürgen Nitsche/Ruth Röcher (Hrg.), Juden in Chemnitz, herausgegeben im Auftrag der Jüdischen Gemeinde Chemnitz in Zusammenarbeit mit dem Salomon-Ludwig-Steinheim-Institut Duisburg und dem Stadtarchiv Chemnitz, Michel Sandstein Verlag, Dresden 2002

Holger Brülls, Neue Synagoge Chemnitz. Festschrift zur Einweihung der Synagoge und des jüdischen Gemeindezentrums Chemnitz, Verlag Heimatland Sachsen, Chemnitz 2002

Adolf Diamant, Ostjuden in Chemnitz: 1811 - 1945. Eine Dokumentation anläßlich der Einweihung des neuen jüdischen Gemeindezentrums und der Synagoge in Chemnitz, hrg. vom Chemnitzer Geschichtsverein, Chemnitz 2002

Adolf Diamant, Denkschrift zur Einweihung der neuen Synagoge u. des Gemeindehauses zu Chemnitz am 24.5. 2002, Selbstverlag, Frankfurt/M. 2003

Jürgen Nitsche, Jüdischer Friedhof, in: W. Ballarin/J.Richter (Hrg.), Faszination Kaßberg. Ein Chemnitzer Stadtteil im Spiegel seiner Bauwerke, Chemnitz 2005 

Jürgen Nitsche, Der Rabbiner, der Professor und die „Kristallnacht“ in Chemnitz. Ein Beitrag zum 70. Jahrestag der Reichspogromnacht., in: "Ärzteblatt Sachsen. Offizielles Organ der Sächsischen Landesärztekammer mit Publikationen ärztlicher Fach- und Standesorganisationen", No. 11, Dresden 2008

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Hugo Fuchs (Bearb.), Zur Geschichte der Juden in Chemnitz. 125 Jahre Jüdische Gemeinde in Chemnitz, hrg. von Kunstsammlungen Chemnitz – Museum am Theaterplatz, Chemnitz 2010

Jüdische Gemeinde Chemnitz (Hrg.), Le dor va dor. Lebensgeschichten aus der jüdischen Gemeinde Chemnitz, verausgabt anlässlich des 125. Jubiläums der jüdischen GemeindeChemnitz im November 2010

Albrecht Krenbauer, Jüdischer Friedhof in Chemnitz – Ein Besuch auf dem Jüdischen Friedhof auf dem Chemnitzer Kaßberg – ein Besuch mit gemischten Gefühlen, online abrufbar unter: alwins-blog.de (Anm.: Bericht mit Bildmaterial von 2012)

Die BRÜCKE e.V., Die Chemnitzer Stolpersteine (online abrufbar unter: chemnitzer-stolpersteine.de (mit zahlreichen biographischen Daten)

Jürgen Nitsche, Juden aus Chemnitz im Exil in Schanghai, in: Ingrid Mössinger (Hrg.), Destination Schanghai. Die Jüdische Gemeinde Schanghai 1936-1949, Kunstsammlungen Chemnitz, Chemnitz 2013

Jürgen Nitsche (Red.), 100 Jahre Warenhaus H. & C. Tietz in Chemnitz, in: "Jüdisches Chemnitz - Nachrichtenblatt der Jüdischen Gemeinde Chemnitz", No. 10/Okt. 2013

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Jürgen Nitsche (Red.), Das Kaufhaus Schocken in Chemnitz. – Geschichte und materielle Welt, in: "Sächsische Heimatblätter. Zeitschrift für Sächsische Geschichte, Denkmalpflege, Natur und Umwelt", Heft 4, Chemnitz 2014

Jürgen Nitsche (Red.), Simon Schocken – “Erbauer, Begründer, Schöpfergeist und Wegefinder”, in: "Museumskurier des Chemnitzer Industriemuseums und seines Fördervereins", Hrg. Förderverein Industriemuseum Chemnitz e. V., Heft 33, Chemnitz 2014

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Andreas Seidel/J.Peters (Red.), Gedenktafel für Deportationen enthüllt – zwei Stunden später beschmiert, in: „Freie Presse - Chemnitz“ vom 10.11.2015

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Auflistung der in Meerane verlegten Stolpersteine, online abrufbar unter: wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_Meerane

Auflistung der in Mittweida verlegten Stolpersteine, online abrufbar unter: wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_Mittweida

Auflistung der in Waldheim verlegten Stolpersteine, online abrufbar unter: wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_Waldheim

Auflistung der in Döbeln verlegten Stolpersteine, online abrufbar unter: wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_Döbeln

Auflistung der in Zschopau verlegten Stolpersteine, online abrufbar unter. wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_Zschopau

Auflistung der in Roßwein verlegten Stolpersteine, online abrufbar unter: wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_Roßwein

Auflistung der in Frankenberg verlegten Stolpersteine, online abrufbar unter: wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_Frankenberg/Sa.

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Jürgen Nitsche (Red.), Eine Zierde des Altchemnitzer Industrieviertels. Das Fabrikgebäude Heidenheim, Oppenheim & Co., in: "Museumskurier des Chemnitzer Industriemuseums und seines Fördervereins", Hrg. Förderverein Industriemuseum Chemnitz e. V., Heft 40, Chemnitz 2017

S.Conrad/S.Spitzer/J.Lormis (Red.), Niemand kam zurück – Jüdisches Leben im Altkreis Döbeln bis 1945, Biografien, Lebenswege und Schicksale der regionalen jüdischen Bevölkerung (Broschüre), 2017

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Döbeln im Nationalsozialismus  - eine Aufarbeitung der AG Geschichte des Treibhaus e.V., online abrufbar unter: doebeln-im-ns.de/juedisches-leben.html

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dpa (Red.), Weitere Stolpersteine erinnern an Chemnitzer NS-Opfer, in: „Zeit-Online“ vom 6.5.2021

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Andreas Platthaus (Red.), Erinnerungsakt in Chemnitz. Sein Platz in seiner Stadt, in: „FAZ – Frankfurter Allgemeine Zeitung“ vom 18.5.2021

Bettina Junge (Red.), Streit um Stolpersteine in Lichtenau, in: „Freie Presse“ vom 12.10.2021

Amt für Archäologie (Red.), Chemnitz: Jüdische Mikwe auf der archäologischen Ausgrabung „Neue Johannisvorstadt“ entdeckt, in: „LZ – Leipziger Zeitung“ vom 23.2.2022

Lisa Lamm (Red.), Historischer Fund: Jüdisches Tauchbad in Chemnitz ausgegraben, in: „National Geographic“ vom 25.2.2022

Peter Hiptmair/Rebecca Wegener (Red.), Mikwe in Chemnitz: Jüdisches Tauchbad entdeckt (Illustration), in: "Archäologie in Deutschland", Band 38/2022

epd (Red.), Weitere Stolpersteine für Chemnitz, in: „Der Sonntag“ vom 12.5.2022

Gabriel Schwab (Red.), Ein Projekt gegen das Vergessen: 23 neue Stolper-Steine an zwölf Standorten in Chemnitz, aus: „TAG 24“ vom 17.5.2022

Bürgerinitiative Reitbahnviertel (Bearb.), Die historische Mikwe in Chemnitz, online abrufbar unter: mikwe-chemnitz.de/chemnitzer-mikwe.html

Jens Kassner (Red.), Chemnitz hat neue Stolpersteine: Unter den Geehrten ist eine schillernde Persönlichkeit, in: „Freie Presse“ vom 14.6.2023